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VfB 03 Hilden lässt KFC-Anhänger verstummen

Birgit Sicker/RP

5. Okt. 2023

Oberliga Niederrhein: Erneut zeigen die Hildener im Heimspiel den Fußballern des KFC Uerdingen die Grenzen auf. Diesmal setzt sich die Mannschaft von Tim Schneider auf dem Naturrasen am Bandsbusch mit 2:0 durch – beide Tore erzielt Amin Bouzraa.

VfB 03 Hilden – KFC Uerdingen 2:0 (1:0). Unterschiedlicher hätte die Woche für die beiden Oberliga-Kontrahenten nicht verlaufen können. Die KFC-Fußballer gewannen vor sieben Tagen das Prestige-Duell gegen den Regionalliga-Absteiger SV Straelen mit 4:3. Eine Begegnung mit vermeintlich richtungsweisendem Charakter, in der die beiden Ex-Hildener Pascal Weber und Justin Härtel zwei wichtige Tore zum Erfolg beisteuerten.


In den Tagen danach durften sich die Uerdinger auf ihrem Erfolg ausruhen und Kräfte sammeln für das nächste Meisterschaftsspiel, da sie ihre Partie in der zweiten Runde des Niederrheinpokals erst am 11. Oktober gegen den Drittligisten MSV Duisburg bestreiten.Der VfB 03 hingegen absolvierte eine englische Woche, die mit einer 1:2-Niederlage beim VfB Homberg startete und drei Tage später mit dem vermeidbaren Pokalaus bei den Sportfreunden Hamborn 07 ihre Fortsetzung fand. Die 0:1-Niederlage verärgerte nicht nur Chefcoach Tim Schneider, der bei seiner Truppe die „Vollgas-Mentalität“ vermisste, sondern sie frustrierte auch die Hildener Kicker, die sich für diese Saison auf die Fahne geschrieben hatten, möglichst weit im Nieder­rheinpokal zu kommen. Zudem kostete der Kampf auf ungewohntem Naturrasen mehr Kraft als den Akteuren unter der Woche lieb war. Die unerwartete Wiederauferstehung der Hildener folgte im dritten Teil ihrer englischen Woche.Ausgerechnet im Wettstreit mit dem ambitionierten KFC Uerdingen warfen die VfB 03-Kicker zuletzt vermisste Tugenden wie Kampfgeist und Teamgeist in die Waagschale. Der Lohn für das Engagement auf und abseits des Naturrasenplatzes auf der Bandsbusch-Anlage: Ein 2:0-Sieg, der Balsam für die Seele war und mit dem die Hildener den 4:0-Erfolg im Heimspiel der vergangenen Saison an der Hoffeldstraße eindrucksvoll bestätigten. Mann des Tages war zweifellos Amin Bouzraa, der mit seinen beiden Treffern der Mannschaft von Marcus John den K.o. verpasste. Mit seiner Lauffreude war der Angreifer zugleich beispielhaft für seine Teamkollegen, die sich bis zur Erschöpfung auf dem tiefen Geläuf verausgabten, dabei mehr Fitness als der Gegner bewiesen und nach dem Coup allesamt übers ganze Gesicht strahlten.Hildens Rechtsverteidiger Robin Müller konstatierte nach seiner Auswechslung in der 76. Minute total verschwitzt und mit einem verschmitzten Lächeln: „Das ist das schönste Gefühl überhaupt, die gegnerischen Fans leise zu bekommen.“ Die rund 100 KFC-Anhänger, die rund 60 Minuten lang mächtig Randale mit Schlachtgesängen auf der Gegengeraden machten, waren da längst verstummt.


Vor der gut besetzten Tribüne starteten beide Mannschaften eher mäßig in die Begegnung. Die erste gefährliche Strafraumszene brachte den Hidenern auch gleich die Führung. Den Schuss von Tuncay Altuntas von der linken Seite klärte ein Uerdinger auf der Linie, doch im Nachsetzen schob Amin Bouzraa das Leder zur 1:0-Führung des VfB 03 über die Linie (17.). Den nächsten Vorstoß von Said Harouz von der Grundlinie klärte Maurice Haar zur Ecke (25.). Dann zog Pastrick Percoco aus 18 Metern ab, doch KFC-Schlussmann Robin Udegbe parierte (28.). Auf der anderen Seite entschärfte VfB 03-Keeper Yannic Lenze einen Schuss von Dimitrios Touratzidis (38.).Auch nach dem Wiederanpfiff nahm die Partie nur langsam Fahrt auf. Nach einer Flanke von links köpfte Justin Klein über das Hildener Tor (60.). Zwei Minuten später versuchte es Maik Odenthal mit einem Schuss aus 30 Metern – wohl eher eine Verzweiflungstat des zur zweiten Halbzeit eingewechselten Angreifers. Besser machten es die Gastgeber. Die Vorlage des über rechts angreifenden Nils Gatzke bekam die KFC-Abwehr nicht wirklich geklärt, statt dessen stand Bouzraa goldrichtig und erhöhte aus zentraler Position im Strafraum auf 2:0 (71.). Kurz danach vergab Talha Demir die Vorentscheidung (75.).Gäste-Coach Marcus John brachte frische Kräfte, wechselte unter anderem Gianluca Rizzo für den bis dahin glücklosen Pascal Weber ein. Nachhaltige Wirkung hatte die Maßnahme nicht. In der Schlussphase klärte Hildens Torhüter Yannic Lenze vor Touratzidis (82.) und parierte dann noch den Versuch von Furkan Baydar (90.). „So ein Auftritt ist nicht unser Anspruch“, stand KFC-Coach Marcus John die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Derweil lobte VfB 03-Trainer Tim Schneider: „Jeder war für den anderen da – dieser Spirit war heute greifbar.“


 

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