RP / Birgit Sicker
4. Juni 2023
Auch im Rückspiel zeigen die Hildener Fußballer dem 1. FC Kleve die Grenzen auf. Bereits vor der Pause führt die Mannschaft von Tim Schneider deutlich und verteidigt mit einem engagierten Auftritt den zweiten Tabellenplatz.
Der erhoffte große Zuschauerstrom blieb beim letzten Heimspiel des VfB 03 Hilden in dieser Oberliga-Saison aus. Doch auch ohne die lautstarke Unterstützung vieler Fans feierten die Hildener Fußballer drei Punkte und holten damit die Vizemeisterschaft. Dabei fiel der Sieg über den 1. FC Kleve erneut deutlich aus. Im Hinspiel dominierte die Mannschaft von Tim Schneider sogar mit 7:0, beließ es diesmal aber bei vier Treffern. Auch, weil Maximilian Wagener zwei dicke Chancen liegen ließ – freistehend und völlig unbedrängt kam er im Strafraum zum Abschluss, jagte den Ball aber beide Male links am Klever Tor vorbei und verpasste damit seinen persönlichen Torrekord im VfB-Dress.
„Max hätte uns noch zur torgefährlichsten Mannschaft in der Liga schießen können“, kommentierte Chefcoach Tim Schneider lachend. Mit 98 Treffern in dieser Saison erzielte sein Team in 40 Begegnungen letztlich nur vier Tore weniger ais der Oberliga-Meister SSVg Velbert. Zugleich hielt sich die Zahl der Gegentore mit 45 Einschlägen in Grenzen – ebenfalls zweitbester Wert der Liga hinter dem Spitzenreiter, der lediglich 33 notierte.Trotz der sommerlichen Temperaturen bekamen die Zuschauer eine flotte Begegnung geboten. Für das hohe Tempo zeichneten vornehmlich die Hildener verantwortlich. Sie drückten der Partie von Beginn an ihren Stempel auf. Nach einer Flanke von Len Heinson köpfte Talha Demir das Leder über die Lattte (10.). Wenig später zog der Mittelfeldakteur von der Strafraumgrenze ab – der Ball sprang an den rechten Innenpfosten und von da in die Arme des Klever Torhüters Andre Barth (15.). Zwei Minuten danach setzte Wagener auf der linken Seite Nils Gatzke in Szene, doch dessen Schuss klärte der FCK-Keeper per Faustabwehr. Und dann wehrte Barth einen strammen Abschluss von Heinson ins Toraus ab (18.). 60 Sekunden später war er jedoch machtlos, als Heinson die Kugel zur 1:0-Führung von der linken Seite des Fünf-Meter-Raums flach ins rechte untere Eck beförderte. Ein Zuspiel von Demir verwertete Wagener zum 2:0 (28.). Kurz vor der Pause erhöhte der 28-Jährige auf 3:0 (40.).
Freude über Vize-Meisterschaft
Kurz nach dem Wiederanpfiff hatten die Klever ihre erste gute Möglichkeit durch Diwan Duyar, doch Yannick Lenze im VfB-Kasten war aufmerksam (47.). Auf der anderen Seite flankte Demir hoch in den Strafraum – und Wagener verfehlte unbedrängt den Kasten (50.). Nicht nur der frühere Bayer 04-Profi raufte sich da die Haare. Später prüfte Nils Gatzke den Klever Keeper mit einem strammen Schuss (66.). Dann bediente Tuncay Altuntas von der Grundlinie aus Wagener, der diesmal aber nur die Latte traf (69.). Dafür krönte Patrick Peroco seine engagierte Vorstellung nach Vorarbeit von Demir mit dem Treffer zum 4:0 (75.). Und dann war da noch eine gute Möglichkeit für Maximilian Wagener. Erneut kam der Pass von Demir – und Wagener wiederum schoss deutlich links am Gehäuse vorbei (83.).
In den Schlussminuten versuchten die Hildener im Angriff vor allem Lukas Schmetz in Szene zu setzen. Der 34-Jährige durfte in den letzten Minuten seiner Karriere noch einmal Oberliga-Luft schnuppern. Zuletzt agierte der frühere Kapitän der Reserve als Co-Trainer des Landesliga-Teams und hängt nun aus familiären Gründen seine Fußball-Schuhe ganz an den Nagel.
„Mit unserem Spiel war ich nicht ganz zufrieden“, gestand nach dem Abpfiff Tim Schneider. Letztlich aber stand für den Chefcoach des VfB 03 die rein sportliche Analyse hinten an. Viel wichtiger war ihm der Gewinn der Vizemeisterschaft. „Es ist ein Riesending, dass wir es noch einmal geschafft haben. In einer Saison mit 40 Spieltagen bekommt dieser Titel noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Ich bin mega-happy“, betonte der 40-Jährige und gab seiner Mannschaft mit auf den Weg: „Zweimal hintereinander Vizemeister zu werden ist eine Wucht. Das wirkt nach und daran werdet ihr Euch gerne zurück erinnern.“