Talha Demir schießt VfB Hilden zum Sieg über Kleve

Wie erwartet sahen die rund 150 Zuschauer auf der Anlage an der Hoffeldstraße ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich die Kontrahenten keinen Zentimeter Boden schenkten. Während die Hildener Fußballer in den letzten beiden Spielzeiten jeweils klare Erfolge einfuhren, mussten sie diesmal Schwerstarbeit abliefern, ehe der wichtige Erfolg über den Tabellennachbarn feststand. Dank der drei Punkte kletterte die Mannschaft von Tim Schneider auf den vierten Platz, während die Klever auf Rang sieben abrutschten.

Vor allem in den ersten 20 Minuten der hart umkämpften Begegnung erarbeiten sich beide Mannschaften keine gefährlichen Strafraumszenen, sondern das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Marvin Brüggehoff bleibt diese Phase aber wohl nachdrücklich in Erinnerung, denn in einem harten Zweikampf zog sich der Mittelfeldakteur eine Platzwunde am Kopf zu und präsentierte sich fortan mit einem nicht zu übersehenden Verband auf der Haarpracht.

Erst mit der Hildener Führung verlagerte sich das Spiel mehr und mehr in den Sechszehnmeter-Raum. Matti Völkl brachte Demir an der linken Strafraumecke zu Fall – ein Foul der eher harmlosen Art. Für Demir war es jedoch die willkommene Gelegenheit, seine Schusstechnik unter Beweis zu stellen. Mit Feingefühl beförderte er den Ball direkt zum 1:0 (30.) ins rechte untere Eck.

Der Treffer brachte frischen Schwung in die Oberliga-Partie – auch bei den Klevern. Elidon Bilali flankte auf Luca Thuyl, doch dessen Kopfball strich am rechten Pfosten vorbei (40.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgte Demir mit einem weiten Einwurf erneut für Gefahr, aber Robin Müller vergab die gute Chance im Fünf-Meter-Raum (45+2). Und dann strich noch ein flacher 18-Meter-Schuss von Amin Bouzraa links am Klever Kasten vorbei (45 +4).

Nach dem Wiederanpfiff drängten die Gäste auf den schnellen Ausgleich. Mit den Fingerspitzen lenkte Yannik Lenze soeben einen Versuch von Masaya Sasaki an den Pfosten. Kurz danach klärte Müller im letzten Moment vor Juliano Ismanovski zur Ecke (48.). Auch in der Folge versuchte die Mannschaft von Umut Akpinar, mit ihren flinken Offensivkräften gefährlich vor das VfB 03-Tor zu kommen. Schließlich kombinierten sich die Klever über mehrere Stationen in den Hildener Strafraum und Thuyl vollendete den feinen Angriff zum 1:1 (57.). Spätestens jetzt waren die Platzherren wieder hellwach.

Tuncya Altuntas gab eine Vorlage von der rechten Seite in den FC-Strafraum, aber Torhüter Ahmet Tamer pflückte Bouzraa den Ball vom Kopf (61.). Als Nedzad Dragovic im Zweikampf gegen den eingewechselten Ole Austrup den Fuß drauf hielt, kassierte er die gelbe Karte. Schlimmer war für die Klever jedoch der fällige Freistoß. Wieder trat Talha Demir zur Ausführung an, während Patrick Percoco hinter der Mauer versuchte, dem Keeper die Sicht zu versperren und sich gleichwohl rechtzeitig aus der Abseitsposition zu entfernen. Von all dem unbeeindruckt jagte Demir den Ball aus 17 Metern unhaltbar zur 2:1-Führung (66.) in den Kasten.

In der Schlussphase blieb die Begegnung hektisch. Percoco wollte es wohl zu gut machen und zirkelte den Ball freistehend über den rechten Winkel (70.), Robin Müller scheiterte ein weiteres Mal im Fünf-Meter-Raum (75.). Auf der anderen Seite hielt Lenze einen Schuss von Ismanovski (74.) und parierte auch den Freistoß von Bilali (80.). Die letzte Klever Chance zum erneuten Ausgleich vergab Kapitän Dragovic, der den Ball in der Nachspielzeit aus 20 Metern übers Tor beförderte (90+2).

„Es war das erwartet enge Match“, resümierte Tim Schneider später. Der Chefcoach des VfB 03 führte in seiner Analyse aus: „Die Klever haben sich trotz der vielen Ausfälle sehr gut gewehrt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht wirklich etwas herausgespielt, letztlich haben wir das Spiel über die Qualität der Standards und Talha Demir entschieden. Dieser Sieg gibt Selbstvertrauen und Platz vier ist ja auch nicht so schlecht.“

Link zum Artikel: Talha Demir schießt VfB 03 Hilden zum Sieg über Kleve (rp-online.de)