Birgit Sicker/RP
7. Sept. 2023
Diesmal sind die Ratinger Fußballer nahe dran, ihre Negativserie im Derby zu beenden. Letztlich fehlt vielleicht auch das Quäntchen Glück, denn nach einem intensiven Oberliga-Duell geht erneut der VfB 03 als Gewinner vom Platz.
VfB 03 Hilden – Ratingen 04/19 1:0 (0:0). Rund 200 Zuschauer sahen auf der Anlage an der Hoffelstraße ein kampfbetontes Oberliga-Derby, das zudem nicht frei von Nickeligkeiten war. Die Fußballer des VfB 03 wollten unbedingt ihre Erfolgsserie gegen den Lokalrivalen auf eigenem Platz fortsetzen. Das 04/19-Team hingegen trat mit dem Ziel an, die Hildener endlich mal wieder zu bezwingen.
Immerhin zogen die Ratinger in den letzten Jahren, die Corona-Zwangspause übergreifend, fünf Mal hintereinander den Kürzeren. Diesmal aber drängten die Gäste mit Vehemenz auf das Ende der Serie und schienen Ende der ersten Halbzeit ihrem Traum mit starken Offensivaktionen schon sehr nahe. Das Tor des Tages aber erzielte nach dem Seitenwechsel Patrick Percoco für den VfB 03.Pech für die Ratinger, dass Linksverteidiger Philipp Baum bereits in der Anfangsphase der Begegnung verletzt vom Feld ging. „Dadurch mussten wir in der Abwehr umstellen“, sagte Martin Hasenpflug. Wirkliche Folgen hatte das aber nicht, denn die 04/19-Fußballer waren zumeist im Vorwärtsgang und schnürten den VfB 03 vor allem in der Schlussphase der ersten Halbzeit ein. Den Auftakt in der Drangperiode machte Ali Hassan Hammoud mit einem Schuss von halblinker Position, doch der Ball strich über den Hildener Kasten.Zwei Minuten zuvor forderten die Gäste bereits einen Elfmeter, als Yassin Merzagua im Zweikampf gegen Peter Schmetz im Strafraum zu Boden ging, doch der Pfiff blieb aus. Dann leitete Phil Spillmann über den linken Flügel den nächsten gefährlichen 04/19-Angriff ein. Hammoud passte quer auf Merzagua, doch der scheiterte an Yannic Lenze – der VfB 03-Keeper kam rechtzeitig aus seinem Kasten und klärte entschlossen (40.). Es ging weiter im Minutentakt. Und erneut stand Lenze im Mittelpunkt, als er die Chancen von Hammoud und Emre Demircan im Fünf-Meter-Raum zunichte machte.
Der leidenschaftliche Auftritt von Martin Hasenpflug an der Seitenlinie kam in dieser Phase einem Vulkanausbruch nahe. „Heute schaffen wir das!“, trieb er sein Team lautstark an. Fast gab es kurz danach die kalte Dusche, als Patrick Percoco den hoch aufspringenden Ball mit einem Scherenschlag an die Latte beförderte – 04/19-Schlussmann Dario Ljubic wäre machtlos gewesen (45+2). So aber ging es mit einem 0:0 zum Abkühlen in die Pause.
Nach dem Wiederanpfiff nahm die Begegnung eine engagierte Fortsetzung. Zunächst verpasste Kanata Todate mit einem Kopfball nach Percoco-Flanke einen Treffer (47.). Auf der anderen Seite setzte Emre Demircan einen strammen 20-Meter-Schuss über den Kasten (50.). Knapp zehn Minuten später leitete der laufstarke Amin Bouzraa von der linken Seite die Hildener Führung ein. Kurz vor der Grundlinie setzte er zu einer präzisen Flanke an, die Patrick Percoco, nur 1,74 Meter groß, mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:0 (59.) ins Netz beförderte. Die Platzherren blieben angriffslustig. Mit dem Außenrist zirkelte Tuncay Altuntas von links das Leder an den Ratinger Verteidigern vorbei zu Bouzraa, der den Ball von der rechten Seite an den Querbalken jagte (70.) – und damit die Vorentscheidung verpasste.
Wenig später verstolperte Hammoud eine vielversprechende Hereingabe von Merzagua (73.). Es folgte eine hektische Schlussphase, in der die Ratinger auf den Ausgleich drückten. Auch aufgrund von Nachlässigkeiten der Hildener, die nun zunehmend die taktische Disziplin vermissen ließen und so den Gästen Raum für weitere Angriffe gaben. Die vielleicht beste 04/19-Chance vergab am Ende Tim Potzler, der nach einer flach getretenen Ecke von Ali Can Ilbay den Ball über den linken Winkel zirkelte (90+1).
Auf der anderen Seite scheiterte VfB-Nachwuchsmann Calvin Mockschan noch an Keeper Ljubic (90+2). „Wir müssen unsere Konter besser ausspielen“, stellte Tim Schneider fest. Gleichwohl war der Chefcoach des VfB 03 mit dem Ergebnis zufrieden: „Wir waren heute endlich mal brutal effektiv.“
RP / Birgit Sicker
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