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VfB Hilden II knackt harte Nuss Mettmann

RP/Elmar Rump

25. März 2024

Abstiegskandidat ASV Mettmann tritt mit dem neuen Trainer Sebastian Pichura an und liefert den Hildener Landesliga-Fußballern einen harten Kampf. Am Ende bleibt der Aufsteiger jedoch auch auf der Anlage an der Hoffeldstraße ohne Lohn.

Ein Tabellendritter gewinnt solche engen Spiele. Als Vorletzter gehst du eben als Verlierer vom Platz. Manchmal ist Fußball ganz einfach. Das spannende, abwechslungsreiche Nachbarschaftsduell stand fußballerisch auf eher bescheidenem Landesliganiveau, vielmehr waren Einsatzwille und Zweikampfintensität angesagt.


Die Mettmanner hinterließen am Hoffeld als „designierter Absteiger“ einen sehr ordentlichen Eindruck, mussten zur Halbzeitpause vorne liegen. Neu-Trainer Sebastian Pichura hatte seine Elf taktisch klug eingestellt. Das Team setzte diese Vorgaben lange Zeit prima um, stand in der Defensive auch ohne den gesperrten Abwehrchef Justus Erkens sehr stabil, machte im Mittelfeld die Räume eng und sorgte nach vorne mit Carlos Penan und Björn Kluft immer wieder für Nadelstiche. Wie in der 18. Minute, als sich VfB 03-Torhüter Nick Perkuhn das Spielgerät im Spielaufbauversuch von Kluft abluchsen ließ und den attackierenden Winterzugang regelwidrig zu Fall brachte. Torjäger Penan, der ehemalige VfBer, ließ sich sich dieses Elfmeter-Geschenk zur Führung natürlich nicht entgehen.


Jetzt wurden die Mettmanner in ihren Offensivaktionen noch mutiger, brachten die oft zögerlich und im Spiel nach vorne fehlerhaft agierenden Gastgeber einige Male in Verlegenheit. Der sich nach seiner zum Elfer führenden unglücklichen Aktion steigernde Perkuhn, der bereits in der Anfangsphase (9.) einen frühen Rückstand gegen Kluft verhinderte, rettete per Fußabwehr gegen den frei vor ihm auftauchenden Penan (25.), Kluft traf nur zwei Minuten darauf das Außennetz. Lediglich zwei von einigen vielversprechenden Möglichkeiten für den ASV Mettmann, die Führung auszubauen.


Ausgleich aus dem Nichts

Die VfB 03-Reserve tat sich dagegen schwer, fand erst in den letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel besser in die Partie. Dennoch wie aus heiterem Himmel der Ausgleich durch das technisch „anspruchsvolle Hackentor“ des aufgerückten Miko Kurth nach der Hereingabe von Marco Tassone (39.). Kurz zuvor parierte ASV-Torsteher Yannick Ruhs noch klasse gegen Daniel Ivezic.


Das 1:1 zur Pause war schmeichelhaft für die Platzherren. Die wiederum waren, nach der intensiven Halbzeitansprache von Coach Manuel Mirek, dann aber nach Wiederbeginn hellwach. Zunächst (46.) zeichnete sich Perkuhn noch beim Flachschuss von Lejs Zenuni aus. In der Folge nahmen die Einheimischen das Heft in die Hand. Jan Tkacik überlistete Ruhs mit einem direkten verwandelten Freistoß (56.) aus halbrechter Position in die lange, die „Torwart-Ecke“. Davon kaum erholt, kassierten die in dieser Szene völlig unsortierten Gäste zwei Minuten später das 3:1 – auf Zuspiel von Ivezic traf erneut „Doppelpacker“ Tkacik.


Die Mirek-Elf hatte offensichtlich alles im Griff. Doch Mettmann steckte nicht auf, bekam nach dem unhaltbaren Flachschuss (75.) des eingewechselten, merklich das Mettmanner Offensivspiel belebenden Adil Azhil wieder Oberwasser. „Wir haben noch genug Zeit“, feuerte Coach Pichura die Seinen an. Der eingewechselte Toni Markovic traf den Innenpfosten (83.), bekam aber kurz darauf nach einem präzisen Diagonalpass von Azhil den Ball nicht unter Kontrolle. Der ASV glaubte weiter an sich, reklamierte vergeblich ein Handspiel von Miko Kurth im VfB-Strafraum (84.) und verpasste in der Nachspielzeit durch den an Perkuhn scheitenden Yutaro Ichimura die letzte Chance zum Ausgleich. Zuvor machte Ruhs die klare Gelegenheit des eingewechselten Paul Hoffmeister auf Zuspiel von Thomas Jarosch zunichte. Dann war Feierabend.


VfB 03-Coach Manuel Mirek urteilte: „Das war viel Arbeit, am Ende ein knapper und einer dieser schmutzigen Siege. In der ersten Halbzeit fehlte bei uns die nötige Körperlichkeit im Spiel. Die zwei Tore nach der Pause fielen dann zum richtigen Zeitpunkt. Am Ende gerieten wir noch mächtig ins Schwimmen. Die Mettmanner hätten, so fair muss man sein, einen Punkt verdient gehabt.“ Dafür konnte sich Sebastian Pichura bei seinem Debüt auf der ASV-Bank nichts kaufen: „Das Spiel hätten wir niemals verlieren dürfen. Wir hatten sechs, sieben hochkärätige Chancen, mussten schon zur Pause deutlich führen. Nach dem Anschlusstor bekamen wir noch mal die zweite Luft, haben Moral bewiesen. Trotz der aus meiner Sicht unverdienten Niederlage war das heute ein guter Schritt in die richtige Richtung.“


zum Originalartikel der RP: https://rp-online.de/nrw/staedte/mettmann/sport/vfb-03-hilden-ii-knackt-harte-nuss-asv-mettmann_aid-109492775

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