Elmar Rump/RP
5. März 2024
Die Hildener Fußballer finden im Landesliga-Spitzenduell keinen Zugriff auf den SC Kapellen-Erft.
Egal in welcher Liga: Selten steht nach einem im Vorfeld angekündigten Spitzenspiel solch ein Resultat auf der Ergebnistafel. Der Tabellendritte handelte sich beim Zweitplatzierten eine kaum für möglich gehaltene Pleite ein. Dass das Halbfinale im Kreispokal drei Tage zuvor gegen den Ligarivalen VfL Jüchen nach Elfmeterschießen verlor ging, schien das Team des ehemaligen VfB 03 II-Trainers Fabian Nellen eher zu beflügeln. Ein Kräfteverschleiß aufgrund dieser Sonderschicht war beim Gastgeber jedenfalls nicht auszumachen. Ebensowenig wirkte sich die Serie von zehn ungeschlagenen Spielen positiv auf die Leistung der Gäste aus, die bis auf die ersten zehn, fünfzehn Minuten eine nahezu desolate Leistung ablieferten.
Wir fanden überhaupt nicht ins Spiel. Kapellen machte das clever, ließ uns phasenweise im Mittelfeld gewähren, schaltete aber nach eigener Balleroberung meist schnell auf Offensive um. Besonders auf die Spielverlagerungen mit langen Diagonalpässen fanden wir keine richtige Antwort, obwohl wir diese Spielweise so erwartet hatten“, urteilte Manuel Mirek. Der Hildener Coach versuchte es zu Beginn von Durchgang zwei mit einer Systemänderung, um mehr Räume im Spiel nach vorne zu schaffen. Doch der Schuss ging gleich nach hinten los. Die Gastgeber, die durch Yannik Ebert (19.) und Pablo Ramm (31.) bereits eine komfortable Halbzeitführung vorlegten, trafen direkt nach dem Seitenwechsel (47.) durch Nils Mäker zum 3:0. Damit war die bis dahin schon ungleiche Partie erst recht früh entschieden.
VfB immer einen Tick zu spät
Es passte ins Bild, dass Robin Weyrather nach einer endlich mal gelungenen Kombination das Spielgerät in aussichtsreicher Position weit am gegnerischen Gehäuse vorbei schoss. Die Gastgeber dominierten in der Folge die Partie, waren in Zweikämpfen meist einen Schritt schneller und hatten immer einen Mann mehr in Ballnähe. Da fielen die weiteren Treffer eigentlich zwangsläufig.
Zunächst erhöhte Torjäger Ramm auf 3:0 (52.). Drei Minuten darauf wieder ein Lebenszeichen der Gäste-Offensive, doch Tim Tiefenthal setzte seinen Schuss zu „mittig“ an – kein Problem für Keeper Jan Pillekamp. Es folgten in der Schlussphase zwei weitere, letztlich nicht erfolgreich abgeschlossene Angriffe der Hildener. Pillekamp parierte gegen Marco Tassone (78.) und hatte beim Pfostenschuss von Jan Tkacik, der nach einem feinen Solo den Ehrentreffer eigentlich verdient hatte, das Glück des Tüchtigen (90.).
Da hatte Kapellen das halbe Dutzend indes längst voll gemacht und dabei die ein oder andere Möglichkeit noch liegen lassen. Mit unfreiwilliger Unterstützung von Schlussmann Michael Miler erhöhte Mäker auf 5:0 (71.), ehe der eingewechselte Sven Raddatz nach einem dieser zielführenden langen Pässe am zweiten Pfosten goldrichtig stand (84.). Manuel Mirek zum „schlechten Ende“: „Irgendwann musste unsere tolle Serie ja reißen. Aber auf diese Weise, das ist schon sehr bitter. Der Sieg der Kapellener geht selbst in dieser Höhe in Ordnung. Unsere Leistung war dagegen eines Spitzenspiels nicht würdig.“